Tanzen im KLAB

Mit Hund und Kegel unterwegs nach Luckenwalde
Sabiha Khalil, eine Frauenrechtsaktivistin aus Syrien, die wir während der Recherchearbeiten fürs Projekt kennenlernten, lädt uns ein, an einem Sonntag nach Luckenwalde zu kommen. Dort findet wöchentlich im KLAB Luckenwalde Tanzunterricht statt. Kurdischer Tanz, für Mädchen.
So machen wir – Ali, Salam und Lisa – uns mit der Regionalbahn auf in den Süden.
In Luckenwalde angekommen navigieren wir uns mehr oder weniger erfolgreich zum Jugendzentrum KLAB – eine Einrichtung der Falken.
Dort erwartet uns ein lautes Getummel von Kindern und jungen Mädchen. Sabiha und zwei andere kurdische Frauen begrüßen uns und führen uns gleich ans Buffet, das sie extra für unseren Besuch zubereitet haben. Auch hier sind wir wieder von der Gastfreundschaft überwältigt und berührt. Bevor wir loslegen können, muss Tee getrunken und von den zubereiteten Speisen gegessen werden. Jimmy, der Hund, den wir dabei haben, sorgt für große Aufregung bei den Kindern und Jugendlichen: Alle wollen ihn einmal streicheln. Fast vergessen wir, wieso wir hier sind.
Es ist viel los im KLAB: Neben den Kindern sind auch viele der Eltern anwesend, und natürlich der Tanzlehrer. Nachdem wir unsere Interviews abgedreht haben, kommt es zur Aufführung: Die Mädchen tanzen uns ihre einstudierten Stücke vor. Salam filmt und versucht alles einzufangen. Die Tanzschritte sind kompliziert, die Choreografien lang. Statt in traditionellen Kleidern tanzen die Mädchen in Jeans und Pullis. Sabiha sagt, ihr Traum wären Aufführungen in kurdischen Kleidern. Dafür müsste sie aber die passenden Stoffe finden.
Wir sind bewegt: Hier in diesem kleinen Ort, im Jugendzentrum, bewahren sich die neuzugewanderten Kurden ein Stück ihrer Kultur – durch Tanzunterricht, Beisammensein und viel Gelächter.
Wir bedanken uns bei Sabiha für diesen tollen Nachmittag, den wir alle als Bereicherung empfunden haben.

Die Schwestern Rashan und Delshan im Interview